Friedrich Wilhelm Carl von Schmettau (1743-1806), Pionier der modernen Kartographie und Gestalter von Parks und Gärten in Brandenburg
Jörg Schnadt
Die Stammreihe der Familie Schmettow/Schmettau beginnt im 16. Jahrhundert in Schlesien. Die Familie, einflussreiche Kaufleute in Breslau, gehörte seit 1668 dem böhmischen Adel an. Die Familie besaß zahlreiche Güter in Ostdeutschland und stellte im preußisch-brandenburgischen Raum viele Staatsbeamte und Offiziere. Der Vater von Friedrich Wilhelm Carl von Schmettau, Samuel Graf von Schmettau, bekleidete den höchsten militärischen Rang als Generalfeldmarschall. Der Sohn, am 13. April 1743 in Berlin geboren, erlernte schon früh durch seinen Vater kartographische Arbeiten kennen, schlug aber zuerst auch eine Militärlaufbahn ein. Dem preußischen Königshaus nah verbunden, war sein Leben gezeichnet von der wechselvollen Geschichte zum Ende des 18. Jahrhunderts. Neben seinen Spezialkenntnissen in der Kartographie besaß er, wie viele Adlige der Zeit, eine umfangreiche Bildung, die sich bei ihm besonders in Literatur und Gartenkunst ausdrückte.
Das Malerhandwerk in Potsdam von 1769 an, nebst Innung
Gerd Schwarzlose
Vortrags-Register 1. Einleitung 2. Das Malerhandwerk vor 1850 3. Die Errichtung der Innung 1850 und deren Zweck 4. Innungssymbolik (Lade, Banner) 5. Innungsname Entwicklung 6. Lokalitäten 7. Lehrverträge 8. Meisterbriefe, Meister 9. Berufskrankheit (Blei, Bleiverordnung) 10. Kriegstote 11. Grabsteine 12. Genealogie mit den Malermeistern 13. Fragemöglichkeit
Joachim Wagner (1690-1749) – reußischer Silbermann des Orgelbaus
Andreas Kitschke
Der Berliner Orgelbauer Joachim Wagner wird gern als „preußischer Silbermann“ apostrophiert, obwohl er einen durchaus eigenen Stil prägte und sogar schulebildend wirkte.
Wer ist der Träger eines gefundenen Wappens? Ein neuartige Datenbank für das Internet
Michael Voss
Es wird eine neuartige Arbeitsweise bei dem Umgang mit Wappen vorgestellt, die in ein Internetprogramm. umgesetzt wurde. Beim Arbeiten mit einer Datenbank können zwei Personen, denen das gleiche unbekannte Wappen vorliegt, nur dann ein identisches Rechercheergebnis erzielen, wenn sichergestellt ist, dass für jede Aussage der gleiche Begriff verwendet wird. Das Programm ist so aufgebaut, dass für die Blasonierung und damit auch für die Recherche die Begriffe mit ihren Darstellungen, die fast ausschließlich der Wappenbilderordnung des Herolds entnommen wurden, in übersichtlichen Listen angeboten und mit Hilfe der Maus ausgewählt werden. Es wird ein Werkzeug beschrieben, mit dem realisiert werden könnte, in einer großen Gemeinschaftsarbeit vieler Interessierter einen möglichst großen Wappenbestand mit Wort und Bild zu erfassen und mit zusätzlichen Informationen zu versehen. Die Andersartigkeit des Programms eröffnet eine Reihe von Möglichkeiten, die für die Arbeit mit der Heraldik hilfreich sein können.
Arm, aber gebildet? Pfarrer als Gegenstand historischer Forschung.
Dr. Uwe Czubatynski
Sowohl auf dem Land als auch in den Städten haben die Geistlichen seit jeher einen herausgehobenen Platz im Sozialgefüge eingenommen. Die Biographien der Pastoren sind daher schon lange zu einem speziellen Forschungsgegenstand geworden. Sogenannte Pfarrerbücher als Ergebnis dieser Bemühungen sind sowohl für die Kirchengeschichte als auch für die Ortsgeschichte wichtige Hilfsmittel. Das evangelische Pfarrhaus ist wegen seines sprichwörtlichen Kinderreichtums und als Ort der Bildung sowohl für die Genealogie als auch für die Kulturgeschichte von besonderem Interesse. Weniger erforscht sind bisher die soziale Herkunft der Geistlichen, die Lebensumstände in den einzelnen Pfarrstellen sowie die Rolle der Pfarrfrauen und -töchter. Die vor allem in den Pfarrarchiven erhaltenen Quellen bieten einerseits genügend Stoff, sich diesen Themen zu widmen, sind aber andererseits selbst ergänzungsbedürftig.
Bauernstand: Der Lehnschulze – Rolle und Geschichte am Beispiel der Familie Moritz in Rädigke/Fläming
Gerd-Christian Treutler
Lehn- oder Gerichtsschulzen finden sich in vielen ostelbischen Orten als dörfliche Institution neben Gemeinde und Herrschaft. Doch woher kommen sie, was war ihre Aufgabe und was ist geblieben? Der Vortrag soll dazu erste Informationen vermitteln und am Beispiel einer Lehnschulzenfamilie aus dem Dorf Rädigke im Fläming eine Traditionslinie bis in die Gegenwart vorstellen.
Brandenburg-preußische Amtsträger in der Frühen Neuzeit
Dr. Peter Bahl
Die Forschung nach Beamten bzw. Amtsträgern gestaltet sich in vormodernen Zeiten zum einen schwierig, da mit häufigeren Ortswechseln zu rechnen ist. Zum anderen überrascht doch immer wieder die Fülle ungehobener archivalischen Quellen zu dieser Personengruppe. Im Vortrag werden Grundprobleme und Erfahrungen an brandenburg-preußischen Beispielen erörtert.